PRESSE – MITTEILUNG
der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)
Gelnhausenn, 15. August 2025
Vorboten der Geheimaktion – Neue Finanzamts-Strukturen Südhessen???
DSTG Hessen fordert Transparenz und Demokratie vom Finanzministerium
Für Mitte nächster Woche (Mittwoch, 20.08.2025) deutet sich die nächste „Geheime-Kommando-Aktion“ des Hessischen Finanzministeriums an.
Wie wir aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben, sollen die Finanzämter Offenbach und Langen betroffen sein, vielleicht auch weitere. Denn in diesen Ämtern werden an diesem Tag Entscheidungsträger aus Finanzministerium und Oberfinanzpräsidium eine Dienst- und Gesprächsreise zwischen den Ämtern unternehmen.
Interessant, dass alle Sachgebietsleitungen der Finanzämter eine Erscheinenspflicht auferlegt bekommen haben, um dann zeitweise in einem Sitzungssaal zu sein, damit niemand „reden“ kann.
DSTG-Satzung unser Auftrag
Nach unserer Satzung haben wir die wirtschaftlichen, sozialen und berufsbedingten Interessen unserer Mitglieder zu vertreten. Als DSTG Hessen können wir nicht auszuschließen, dass nach den Sommerurlauben der Entscheidungsträger eine weitere Veränderungsmaßnahme geplant ist, die unsere Mitglieder tangieren könnte. Deshalb melden wir uns schon im Vorfeld zu Wort und bieten Finanzminister Lorz an, ernsthaft auf uns zuzukommen. Wir wären der richtige Adressat mit unseren etwa 7.000 Mitgliedern, denn immerhin repräsentieren wir zwei Drittel der hessischen Steuerverwaltung.
Ob es sich um die Abwicklung etwaiger Leo-Liegenschaften handelt? Da sich hier und da ein Ende der Mietverträge abzeichnet, kann nur gemutmaßt werden.
Zurückliegend wurde „mir-nichts-dir-nichts“ durchentschieden, dass Weilburg nach Limburg, Witzenhausen nach Eschwege, Rotenburg a.d.F nach Hersfeld und Biedenkopf nach Marburg zusammengelegt werden.
Stärkung des ländlichen Raumes vom Tisch?
Von der einstigen Offensive „Stärkung des ländlichen Raumes“ des ehemaligen Finanzminister Dr. Thomas Schäfer (✝) keine Spur mehr. Denkt man an die damals verbindliche Zusage, Betriebsprüfungsfälle von Gießen nach Biedenkopf zu verlagern und im Hinterland bearbeiten zu lassen, so wurde Biedenkopf jüngst von 150% auf Null gestellt.
Häufig geschieht dies verbunden mit dem Argument, man könne sich nur noch eine Liegenschaft leisten. Klar, wenn man über Jahrzehnte wenig bis nichts in Gebäude investiert, kann man anschließend sagen, dass sich die Sanierung für nur noch ein Haus rentiert.
Die Kolleginnen und Kollegen, die unmittelbar von den Spitzenbeamten unterrichtet werden, trauen sich natürlich nicht, ihre Sorgen, Nöte und Bedenken fortzuverfolgen.
Weitere Fahrtwege, höhere Kosten, mehr Fahrzeiten, weniger Parkräume und und und spielen keine Rolle.
„Wir als DSTG Hessen sind die Einzigen, die sich äußern, auch weil die Mitarbeitenden bislang nie ernsthaft mitgenommen wurden, wie uns berichtet wird. Ja, und es ist, wie eingangs erwähnt, unsere satzungsrechtliche Aufgabe“, so Landesvorsitzender Michael Volz.
Die lokalen Interessen und Möglichkeiten in Offenbach und Langen dürfen nicht rein vom grünen Tisch aus Wiesbaden heraus ausgelotet und entschieden werden. Die örtliche, regionale Expertise ist zu nutzen. Hoffen wir, dass wir mit unseren Vermutungen nicht richtig liegen!!!?
„Zwangs-Ehen“ verschlingen Steuermittel
Nicht zu verkennen: Diese „Zwangs-Ehen“ sind nicht kostenfrei oder umsonst. Nein, sie verschlingen natürlich auch Steuermittel wegen:
- der Baumaßnahmen, Umzüge, die erforderlich werden
- der inneren Umorganisation, die erheblich Personalressourcen auf allen Verwaltungsebenen bindet – Mitarbeitende, die in der „Produktion“ fehlen
- Maßnahmen, die an der Basis zu Frust führen
- dieser permanenten Unruhe in den hessischen Finanzbehörden, die die Arbeitsbewältigung hemmt – siehe auch Medienberichte vom 09.08.2025 – Sinkflug der Steuerprüfungen
- der abnehmenden Motivation, weil keine lokalen Anregungen erwünscht sind.
Früher galt die Handlungsmaxime „Kommunikation statt Kampf“, heute wird anders regiert. Kein Wunder, dass die letzten Fragesteller und mündigen Mitdenker mit allen Methoden bekämpft wurden? Nicht verwunderlich, wenn versucht wird, eine „Haus-Gewerkschaft“ -ausgestattet mit Sonderentscheidungen (n u r sie darf beispielsweise in den Finanzämtern Darmstadt und Gießen Mitgliederwerbung betreiben, während anderen Gewerkschaften dies versagt wird) auf die Beine zu stellen.
Demokratie und Verwaltungskultur mit Fragezeichen?
Und schauen wir – Medienschaffende bitte auch – einmal genau drauf – was kommende Woche evtl. als alternativlos oder etwa als einzig richtigen Schritt verkauft werden könnte.
Vielleicht irren wir auch – wichtig, wäre nur, dass die Offenbacher und Langener Kollegenschaft in erstklassigen Bürogebäuden in ihren jeweiligen Heimat-Städten auch über den Tag hinaus für den Fiskus motiviert schaffen können!?