16.08.2023 (pm): DSTG Hessen fordert Attraktivitätsoffensive

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 16.08.2023

 

Weil dem Staat die Finanzbeamten ausgehen:

DSTG Hessen fordert Attraktivitätsoffensive

Steuergewerkschaft präsentiert „Aktionsplan – Zukunft“ für bessere Arbeitsbedingungen

Weil bis 2030 in Deutschland bis zu 40.000 Finanzbeamte fehlen, fordert die Steuergewerkschaft Hessen (DSTG Hessen) von der Politik eine Beschäftigungsoffensive. Das Land Hessen könnte dabei mit gutem Beispiel vorangehen. „Fehlen im ersten Schritt Finanzbeamte, dann fehlen im zweiten Schritt Steuereinnahmen“, warnt der Landesvorsitzende der DSTG Hessen, Michael Volz. In einem Aktionsplan schlägt die DSTG vor, was zu tun ist.

Zu den im „Aktionsplan – Zukunft“ genannten Vorschlägen gehören unter anderem eine adäquate Bezahlung, eine sinnvolle Digitalisierung, Mitbestimmung, flache Hierarchien, eine sinnstiftende Tätigkeit, familienfreundliche flexible Arbeitszeiten und eine Grundoffenheit für eine Vier-Tage-Woche.

Vor allem jüngere Menschen – also potentielle Bewerber – haben eine veränderte Einstellung zur Arbeitswelt. Stichwort Generation Z. Arbeit um der Arbeit willen, Geld und Karriere stehen nicht mehr so stark im Fokus wie noch in der Eltern-Generation. Viele junge Menschen suchen zudem eine sinnstiftende Arbeit, und sie möchten Arbeitszeit und Freizeit anders gewichten als ihre Eltern. Weniger Stress, gesündere Ernährung, mehr Sport und Bewegung spielen ebenfalls eine Rolle. Darauf müssten sich öffentliche Arbeitgeber ebenso einstellen, wie sie die Bedürfnisse der älteren Generationen unbedingt zu berücksichtigen haben. Ein Verweis auf zurück-liegende positive Weichenstellungen greift dabei zu kurz, denn es gilt die künftige Arbeitswelt in den Finanzbehörden, und auch darüber hinaus, rasch attraktiver zu gestalten. Der demografische Wettbewerb ist immens, und es ist mehr als 5 vor 12. Derartige Herausforderungen wer-den nicht kleiner, indem Verantwortliche die Augen verschließen oder sie negieren.

In den vergangenen Tagen waren alarmierende Zahlen bekanntgeworden. Danach fehlen dem Staat in Bereichen, wie Steuerbehörden, Polizei, Militär, Schulen und Justiz in den nächsten Jahren hunderttausende Beschäftigte. Allein in den Finanzämtern geht bis 2035 jeder zweite Beschäftigte in den Ruhestand. Schon bis 2030 fehlen hier 40.000 Beamte.

Klar ist überdies auch, sollten die Ausgaben von 377 Millionen Euro Haushalt 2023 auf 3,3 Millionen Euro geplant für 2024 im Bundeshaushalt in Bereich der Digitalisierung gekürzt wer-den, werden die Finanzbehörden darunter bei ihrer Arbeit leiden. An einen bundesweiten Einsatz von KI-Vorhaben ist dann nicht mehr zu denken, hängt doch die steuerliche IT der Länder-finanzverwaltungen wesentlich von dem sogenannten Konsens-Verbund ab, der vom Bund federführend gesteuert und finanziert wird.

Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de

 

 

31.07.2023 (pm): Selina Kreuzer ist neue Vorsitzende der Jugendorganisation der DSTG Hessen

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen/Bad Soden-Salmünster, 31. Juli 2023

18. Landesjugendtag der DSTG Hessen:

Selina Kreuzer ist neue Vorsitzende der Jugendorganisation der DSTG Hessen 

Im Rahmen des 18. Landesjugendtages der DSTG-Hessen am 28. Juli 2023 in Bad Soden Salmünster wurde eine neue Landesjugendleitung gewählt. Neue Vorsitzende des DSTG Hessen-Nachwuchses ist die 30-jährige Selina Kreuzer aus dem Ortsverband Bensheim. Ihre Stellvertreter sind Michel Vogel (Ortsverband Kassel II), Gina-Marie Messerschmidt (Ortsverband Bensheim), Kelvin Grede (Ortsverband Eschwege) und Jonas Adler (Ortsverband Darmstadt).

Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie konnte der DSTG Hessen-Nachwuchs seinen Landesjugendtag wieder live stattfinden lassen. Die Resonanz war riesig, was laut der neuen Landesjugendvorsitzenden, Selina Kreuzer, die Brisanz der Lage und die Dringlichkeit, etwas ändern zu müssen, signalisiert. Und etwas verändern, das will sie mit all ihrer Kraft. Wie sie in ihrer Bewerbungsrede deutlich machte, sind es vor allem drei Themen, die ihr „unter den Nägeln brennen“. Zum einen möchte sie die Bedürfnisse der Jugend wieder stärker in den Vordergrund stellen und so der immer größer werdenden Abwanderung der jungen Bediensteten in die Privatwirtschaft einen Riegel vorschieben. „Die Jugend ist die Zukunft, doch sie braucht Perspektiven und genau diese gilt es zu schaffen“, so Kreuzer. Darüber hinaus will sie sich für gerechtere Arbeits- und Rahmenbedingungen einsetzen. „Oder ist es etwa gerecht, die Arbeitsbelastung immer weiter zu erhöhen, während die Bediensteten etwa ein Viertel zu wenig Bezüge bekommen?“, stellt sie die eher rhetorisch gemeinte Frage. Last aber keinesfalls least will die neue Landesjugendvorsitzende das Thema „Menschlichkeit“ wieder stärker wahren bzw. neu aufleben lassen. „Denn nur wenn man respektvoll miteinander umgeht und zusammenhält, kann man etwas erreichen“, ist sich Kreuzer sicher.

Unterstützt wird sie sowohl von ihren vier Stellvertretern als auch von den weiteren Vorstandsmitgliedern. Zu diesen gehören: Adina Canci (Ortsverband Darmstadt), Andrea Lützkendorf (Ortsverband Darmstadt), Kim Eileen Schuster (Ortsverband Bensheim), Dennis Nothbaum (Ortsverband Hanau), Vincent-John Abert (Ortsverband Hanau), Lisa-Marie Sack (Ortsverband Kassel II), Patrick Mossal Ortsverband Groß-Gerau), Marcel Baume (Ortsverband Frankfurt II), Johanna Hirthe (Ortsverband Hanau), Tim Alexander Kraushaar (Ortsverband Hanau), Frithjof Cavael (Ortsverband Frankfurt II) und Tobias Mühlhause (Ortsverband Eschwege). Außerdem die beiden Kassenprüfer vom Ortsverband Gießen Jan Kloiber und Markus Huth sowie ihre Stellvertreter Lucas Feit (Ortsverband Frankfurt) und Helena Jobst (Ortsverband Lauterbach). 

„Wir gratulieren dem neugewählten Landesjugendvorstand recht herzlich und wünschen ihm für seine Amtszeit alles Gute und viel Erfolg“, so der Vorsitzende der DSTG Hessen Michael Volz. „Wir freuen uns darauf, die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre fortzuführen und durch unser gemeinsames gewerkschaftliches Handeln das Beste für unsere Mitglieder und alle hessischen Finanzbeamtinnen und -beamten zu erwirken.“ Er sei überwältigt von der großen Bereitschaft zur Mitwirkung und der starken Aufbruchstimmung, die von dem Landesjugendtag in Bad Soden-Salmünster ausging. Außerdem freut er sich, dass mit Selina Kreuzer jemand sehr Erfahrenes an der Spitze der DSTG Hessen-Jugend steht und diese verantwortungsvolle Position übernimmt. Die 30-jährige ist seit 2018 in der Finanzverwaltung und seither im Finanzamt Bensheim eingesetzt. In der JAV war sie bereits bei ihrem vorherigen Arbeitgeber, der BB Bank, tätig. Aktuell gehört sie der BJAV an und ist Beisitzerin des Ortsverbands Bensheim.

Bildunterschrift: Wollen gemeinsam viel erreichen. Dier neue Landesjugendleitung mit der neuen Vorsitzenden Selina Kreuzer (4. Von rechts vorne) umrahmt von Mitgliedern des DSTG-Landesvorstands Hessen. Bildquelle: DSTG Hessen

Pressekontakt: Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de

 

28.07.2023 (pm): Landesjugendtag setzt sich für bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen in hessischen Steuerbehörden ein

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen/Bad Soden-Salmünster, 28. Juli 2023

18. Landesjugendtag der DSTG Hessen:

Landesjugendtag setzt sich für bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen in hessischen Steuerbehörden ein

  • Klares Plädoyer für wettbewerbsfähige Besoldung und Inflationsausgleich
  • Mehr als 8.500 Menschen unterstützen bereits Petition für Verfassungsmäßigkeit bei Besoldung und Versorgung

Mit einer Entschließung setzt sich die Jugend der Hessischen Steuergewerkschaft (DSTG Hessen) für bessere Arbeitsbedingungen, eine verfassungsgemäße Besoldung und ein zukunftsweisendes Konzept zur Gewinnung notwendiger Fachkräfte ein. Die Forderungen wurden beim 18. Landesjugendtag der DSTG Hessen am 27. und 28. Juli 2023 in Bad Soden-Salmünster erhoben.

Es gehe darum, im Vergleich zur Wirtschaft endlich wettbewerbsfähige Arbeits- und Rahmenbedingungen im öffentlichen Dienst zu schaffen, ansonsten werde sich der ohnehin schon vorherrschende Personalmangel weiter verschärfen. Das würde die Arbeitsfähigkeit der Behörden noch stärker gefährden, was zahlreiche Nachteile für das Land und seine Bevölkerung mit sich brächte, heißt es in der Entschließung.

Land Hessen verweigert bis zu 1.600 Euro Besoldung monatlich

Angesichts einer galoppierenden Inflation sei endlich eine angemessene und vor allem verfassungskonforme Besoldung nötig. Die bisher im Raum stehenden zweimal 3 Prozent seien bei einem Rückstand von etwa 24 Prozent einfach zu wenig. Im Jahr 2021 hatte der Verwaltungsgerichtshof Kassel festgestellt, dass die Versorgung und Besoldung hessischer Beamter seit 2013 nicht mehr verfassungskonform ist, sondern zum Teil sogar unter der Grundsicherung liegt. Allein bei der Besoldungsgruppe A 5 Stufe 1 liege das Defizit bei 25 Prozent. Bei Beamtinnen und Beamten in der Besoldungsgruppe A 9, Stufe 5, die unter anderem Lohnsteuerrückerstattungen bearbeiteten, liege der Fehlbetrag bei monatlich 763 Euro. Bei den gehobenen Bezahlungsgruppen, etwa in der A 12, in denen sich zum Beispiel Betriebsprüfer oder Steuerfahnder wiederfänden, fehlten pro Monat circa 1.000 Euro im Geldbeutel. Bei Amtsleitungen seien es sogar 1.600 Euro monatlich. Dieser Zustand sei nicht länger hinnehmbar, es handelt sich nur um die Mindestbezahlung und keinesfalls die Kür, die eine Annäherung an das Gehälter in der freien Wirtschaft, also beispielhaft zu den steuerberatenden Berufen, wäre.

Ein weiterer zwingender Schritt sei die Zahlung einer steuer- und abgabefreien Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 3.000 Euro auch an hessische Finanzbedienstete. Schließlich seien auch sie von der Härte der Inflation getroffen. 3.000 Euro entsprächen in etwa der Kaution für eine Wohnung oder der Anzahlung eines Leasingvertrags für ein E-Auto, die auch gerade junge Menschen benötigten, und sollte doch möglich sein.

Auch Work-Life-Balance wichtig

Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer des diesjährigen Landesjugendtags weitere Möglichkeiten, die Arbeits- und Rahmenbedingungen im öffentlichen Dienst zu verbessern und dem Personalmangel entgegenzuwirken. Denkbar seien eine 4-Tage-Woche, Personalentwicklungskonzepte für alle Laufbahnen und eine teamorientierte Führungskultur.

Pressekontakt: Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de