24.07.2023 (pm): „Die Stimmung war noch nie so schlecht, wie heute!“

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 24.07.2023

Gewerkschaftstag dbb Hessen

„Die Stimmung war noch nie so schlecht, wie heute!“ 

Die Deutsche Steuer-Gewerkschaft Hessen (DSTG Hessen) fordert ein sofortiges Ende der Gängelung von Beschäftigten in hessischen Finanzbehörden. Sie legt ferner einen Aktionsplan ZUKUNFT mit sieben zentralen Forderungen für modernes Arbeiten vor, der beim 18. Landesjugendtag der DSTG Hessen am 27. und 28. Juli 2023 in Bad Soden-Salmünster diskutiert wird.

  • Strukturwandel in Finanzbehörden auf dem Rücken der Beschäftigten
  • Entscheidungen nach „Gutsherrenart“ ohne Rücksicht auf Personal
  • Personalräte und Gewerkschafter bei ehrenamtlicher Arbeit behindert
  • Immer mehr Bedienstete kehren Finanzbehörden den Rücken
  • Beruflicher Nachwuchs ist inzwischen in allen Ämtern Mangelware

In den vergangenen Jahren wurden die Arbeitsabläufe in den 33 hessischen Finanzämtern umstrukturiert. Die Interessen der mehr als 11.000 Beschäftigten blieben dabei aber häufig auf der Strecke. Strukturanpassungen und Digitalisierung sind nicht unwichtig, sie dürfen aber nicht über die Köpfe der Beschäftigten hinweg durchgepeitscht werden, kritisiert anlässlich des am 27. und 28. Juli 2023 in Bad Soden-Salmünster bevorstehenden 18. Landesjugendtages der Landesvorstand der DSTG Hessen.

Nur erstklassige Arbeitsbedingungen könnten die Beschäftigten binden und die Konkurrenzfähigkeit bei der Gewinnung von Nachwuchskräften für die Hessische Finanzverwaltung sicherstellen, so der Landesvorstand. Bezüglich der Arbeitsfähigkeit der Verwaltung sei es 5 vor 12. Wer das in der Politik und in der Spitze des Finanzministeriums nicht erkenne und schleunigst handele, riskiere permanente Steuerausfälle, da täglich Bedienstete den Finanzbehörden den Rücken kehrten und dadurch die Arbeitsfähigkeit immer stärker gefährdet sei. Der Strukturwandel und auch organisatorische Entscheidungen, die Auswirkungen auf Kolleginnen und Kollegen haben, würden in den Finanzbehörden häufig genug ohne Augenmaß und Fingerspitzengefühl umgesetzt und wer sich dagegen wehrte, werde abgestraft.

Selbst engagierte Personalräte und Gewerkschafter würden bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit massiv behindert. Vielmehr seien vielfach Entscheidungen nach „Gutsherrenart“ ohne Rücksicht auf Mitarbeitende getroffen worden. Inzwischen herrscht nach Einschätzung des Landesvorstands in den Finanzbehörden ein Klima der Angst, bei dem kaum noch jemand wage, den Mund aufzumachen, weil viele Beschäftigte bereits persönliche und berufliche Konsequenzen erleiden mussten, bei denen die DSTG rechtlichen und gewerkschaftlichen Beistand geleistet habe.

Nach den Rückmeldungen, die den Landesvorstand erreichten, war die Stimmung noch nie so schlecht, wie heute. Darüber könnten auch die aktuellen Antworten im Rahmen einer großen Anfrage im Hessischen Landtag, Drucksache 20/9704, nicht hinwegtäuschen.

Aus diesem Grund fordert der Landesvorstand der DSTG Hessen Finanzminister Boddenberg auf, die für die Umstrukturierungen maßgeblich verantwortliche Hauptabteilung in seinem Ministerium in der bestehenden Form aufzulösen und wieder zu einem kooperativen Arbeitsstil, wie in der Vergangenheit zurückzukommen. Auch frühere Führungskräfte im Ministerium seien Voll-Juristen gewesen, die nach Recht und Gesetz sowie aufgrund solider Rechtsmeinungen gehandelt hätten. Sie hätten aber nicht von oben nach unten durchregiert, wie dies im Augenblick der Fall sei, sondern kooperativ gearbeitetet. Sie hätten den Ämtern Spielräume für eigene Entscheidungen gelassen und Personalvertretungen wie auch Gewerkschaften einbezogen. Dies entspreche zeitgemäßen Entscheidungsstrukturen, stärke die Motivation der Beschäftigten und müsse im Interesse aller Beteiligter dringend wieder Grundlage der Zusammenarbeit auf allen Ebenen werden.

Aktionsplan ZUKUNFT mit sieben Forderungen

Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sei außerdem wichtig, weil der akute Fachkräftemangel auch vor dem öffentlichen Dienst nicht Halt mache. Einer Studie der Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers aus dem Sommer 2022 zufolge, werden im öffentlichen Sektor Deutschlands bis zum Jahr 2030 mehr als eine Million Fachkräfte fehlen. Deshalb sei es höchste Zeit, geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten. Zu diesem Zweck habe die DSTG Hessen einen Sieben-Punkte- Aktionsplan erarbeitet, um durch zeitgemäße Arbeits- und Entscheidungsstrukturen Mitarbeitende zu halten und neue zu gewinnen.

Der DSTG Landesvorstand hatte wiederholt Brücken geschlagen, um in den konstruktiven Dialog mit dem Finanzminister einzutreten, leider gab es keine Reaktionen. Auch zur Vorabendveranstaltung des Landesjugendtags zum Thema „new work“ am 27. Juli 2023 mit der österreichischen Top-Referentin Lena Marie Glaser wird Minister Boddenberg trotz Einladung ebenso fernbleiben, wie seine zuständigen Führungskräfte. Es ist sehr bedauerlich, dass offenbar kein Interesse daran besteht, mit den Beschäftigten und deren Vertretung ins Gespräch zu kommen. Da ist es auch nicht verwunderlich,

dass Minister Boddenberg bei seinen Ämterbesuchen nur mit den erweiterten Leitungen der Ämter und Behörden spricht und diese vorher stets „vorgeimpft“ werden.

Der Landesvorstand hat den Aktionsplan ZUKUNFT heute den politischen Parteien und Fraktionen im Landtag als Grundlage für eine gemeinsame Diskussion mit der DSTG zur Verfügung gestellt, um über diesen Weg auf dringend notwendige Strukturverbesserungen hinzuweisen. Schon heute gibt es deutlich weniger Bewerberinnen und Bewerber als noch vor einigen Jahren. Tendenz weiter sinkend – und das bei einer stetig wachsenden Nachfrage. Hinzu kommt, dass die heutige Generation eine veränderte Einstellung zum Berufsleben hat. Für sie haben sinnstiftende Arbeit und eine ausgewogene Work-Life-Balance eine mindestens ebenso große Bedeutung wie Geld und Karriere. Das muss auch der öffentliche Sektor endlich verstehen und seine starren, verkrusteten Strukturen aufbrechen und daran anpassen, so der Landesvorstand.

Wenn wir im Wettbewerb um Arbeitskräfte bestehen möchten, müssen wir die Arbeits- und Rahmenbedingungen in der Hessischen Steuer- und Finanzverwaltung dringend rasch verbessern! Daran führt kein Weg vorbei! Und genau darauf zielt unser gewerkschaftliches Handeln mit der Erarbeitung des Aktionsplans ZUKUNFT ab. Wir waren, sind und bleiben konstruktiv in der Sache und werden uns von nichts und niemanden mundtot machen lassen, denn wir leben Demokratie!

Im Einzelnen fordert die DSTG Hessen in ihrem Aktionsplan ZUKUNFT:

  1. Erreichung stärkerer Zeitsouveränität
  1. Wettbewerbsfähigere Bezahlung
  1. Eigenverantwortung für Beschäftigte –höhere Identifikation
  1. Einbindende Führungskultur –Verbesserung des Arbeitsklimas
  1. Karrieremöglichkeiten Personalbindung und findung
  1. Anerkennungsprogramme –Wertschätzendes Miteinander
  1. Adäquate IT-Unterstützung –Hilfestellung und Entlastung

Wir laden Sie herzlich zum diesjährigen 18. Landesjugendtags der DSTG Hessen, am 27. und

28. Juli 2023 in Bad Soden Salmünster ein.

Pressekontakt: Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de

 

10.05.2023 (pm): Gewerkschaftstag dbb Hessen

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 10.05.2023

Gewerkschaftstag dbb Hessen

DSTG Hessen gratuliert René Pfeiffer zur Wahl

Im Rahmen des 20. Gewerkschaftstages des dbb beamtenbund und tarifunion Hessen in Darmstadt wurde Rene Pfeiffer (OV Frankfurt am Main I) in den Landesvorstand des Dachverbandes gewählt. René Pfeiffer ist bereits seit März Mitglied im Landesvorstand- der Deutschen Steuergewerkschaft Hessen (DSTG).

In seiner Bewerbungsrede setzte der 35jährige Finanzbeamte klare Schwerpunkte bei den Themen Digitalisierung und Beamtenbesoldung. Er fand hierbei verbindende Worte. Mario Schneider (DSTG-OV Gießen) wurde eindrucksvoll in die Funktion eines Rechnungsprüfers gewählt.

Die DSTG Hessen mit ihrer sechsundzwanzigköpfigen Delegation gratuliert den beiden gewählten Finanzern.

Der Gewerkschaftstag am 9. und 10. Mai in Darmstadt stand unter dem Motto: „tatkräftig – gestaltend – erfolgreich“. Am zweiten Sitzungstag standen politische Reden des Innenministers, der Fraktionsvorsitzenden im Hessischen Landtag und des dbb-Bundesvorsitzenden auf der Tagesordnung.

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24.04.2023 (pm):DSTG begrüßt Abschluss vor dem Hintergrund der Inflation

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 24.04.2023

Tarifabschluss für Bundes- und Kommunalbeschäftigte

DSTG begrüßt Abschluss vor dem Hintergrund der Inflation

„Wichtige Wegmarke für die Tarifverhandlungen im Herbst in Hessen“

Die stellvertretende Landesvorsitzende der DSTG Hessen, Monika Schreiber, begrüßt den Abschluss vom Wochenende in Potsdam, der für die Tarifbeschäftigten im Bund und Kommunen gilt.

 Sie beglückwünscht die Verhandler der Arbeitnehmerseite, hier insbesondere die Vertreter des Beamtenbundes und Tarifunion, den dbb Bundesvorsitzenden Uli Silberbach und seinen Stellvertreter Volker Geyer zu ihrem Verhandlungserfolg. „Den größten Beitrag haben unsere Kolleginnen und Kollegen mit ihren Aktionen, ihren Streiks und Demonstrationen geliefert,“ betonte Schreiber. Die Beharrlichkeit vieler Beteiligten habe dieses Tarifergebnis ermöglicht.

Das Ergebnis im Wesentlichen:

Die betroffenen Tarifbeschäftigten bekommen ein steuer- und abgabenfreies Inflationsausgleichsgeld, beginnend mit einer Sonderzahlung von 1.240 Euro im Juni 2023. In den Monaten Juli 2023 bis einschließlich Februar 2024 werden monatliche Sonderzahlungen in Höhe von 220 Euro gezahlt. (Höhe des Inflationsausgleichsgeldes insgesamt 3.000 Euro). Für Auszubildende sollen die Zahlungen jeweils die Hälfte betragen.

Lineare Erhöhung der Tabellenentgelte zum 01. März 2024:

Dabei werden in einem ersten Schritt alle Tabellenentgelte um einen Betrag von 200 Euro angehoben. In einem zweiten Schritt wird der nun erhöhte Betrag noch einmal linear um 5,5 Prozent angehoben. Die Erhöhung soll in jedem Fall 340 Euro betragen.

Ein Beispiel: 

Tarifbeschäftigte beim Bund, die unter den TVöD fallen und in der Entgeltgruppe 5, Stufe 1 eingruppiert sind, erhalten aktuell ein monatliches Bruttoentgelt von 2.576,29 Euro. Dieses wird zunächst um 200 Euro angehoben (auf 2.776,29 Euro). In einem zweiten Schritt wird dieser Betrag zum gleichen Zeitpunkt noch einmal linear um 5,5 Prozent erhöht (auf 2.928,99 Euro). Beschäftigte in der Entgeltgruppe 5, Stufe 1, erhalten also 352,70 Euro bzw. 13,7 Prozent mehr im Monat.

Die Ausbildungsentgelte werden ab dem 01. März 2024 um 150 Euro erhöht.

Die Laufzeit der Vereinbarung beträgt 24 Monate. Der Tarifabschluss tritt rückwirkend zum 1. Januar 2023 in Kraft und gilt bis zum 31. Dezember 2024. Zudem wurde gewerkschaftsseitig klargestellt, dass das Ergebnis auch entsprechend auf den Beamten- und Versorgungsbereich umgesetzt werden müsse und auch der Rentenbereich des öffentlichen Dienstes zu profitieren habe.

Tarifexpertin Schreiber erklärte weiterhin: „Dieses Ergebnis für Bund und Kommunen ist die Richtschnur für die im Herbst 2023 anstehenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder und Hessen. 

Die Tarifbeschäftigten in Hessen spüren seit Jahren allzu deutlich die Folgen der Inflation. Die anstehende Einkommensrunde soll dazu dienen, höhere Entgeltbestandteile zu erreichen und die Attraktivität im öffentlichen Dienst zu steigern. Bezahlung ist hierbei ein wichtiger Bestandteil.“

Landesvorsitzender Michael Volz betonte: „Die noch anstehende Einkommensrunde ist auch für die aktiven hessischen Finanzbeamtinnen und Finanzbeamten sowie die Pensionäre von grundlegender Bedeutung, denn auch sie sind von den Härten der Inflation betroffen. Auch ihnen bleibt täglich, ebenso wie allen anderen Bürgerinnen und Bürgern, weniger von ihrem Nettogehalt“.

Die DSTG Hessen setzt sich darüber hinaus intensiv dafür ein, endlich eine verfassungskonforme Besoldung und Versorgung für die Beamtinnen und Beamten im Land zu erreichen. „Auch nach dem Inkrafttreten des aktuellen Besoldungsgesetzes vom 1.4.2023 liegt die Besoldung noch immer etwa 18 Prozent niedriger, als es der Verwaltungsgerichtshof Kassel am 30.11.2021 entschieden hat“, so Volz und Schreiber.

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31.03.2023 (pm):Michael Volz als Vorsitzender der DSTG Hessen wiedergewählt

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Willingen, 31.03.23

Michael Volz als Vorsitzender der DSTG Hessen wiedergewählt

Neues Team will Brücken bauen und mit Gesprächspartnern in den Dialog eintreten

Der neue und alte Vorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft Landesverband Hessen (DSTG Hessen) heißt Michael Volz aus Gelnhausen. Volz kündigte an, die Solidarität der DSTG weiter zu stärken, die Interessen der Finanzbediensteten mit einem neuen und verjüngten Team engagiert zu vertreten und mit den Gesprächspartnern erneut den Dialog wegen der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zu strukturellen Veränderungen in den Finanzbehörden zu suchen.

Zu dem neuen, für fünf Jahre gewählten Team, gehören als stellvertretende Vorsitzende: Christine Hamm-Meurer (OV Oberfinanzdirektion, Frankfurt), Arnd Plantz (OV Frankfurt IV), Mo- nika Schreiber (OV Hessisches Competence Center) und Michael Stock (OV Frankfurt I).

Zu Geschäftsführern wurden Stephanie Stichel aus Hanau und René D Angelo, Gelnhausen gewählt. Schatzmeister wurden Beate Hofmann aus Gelnhausen und Jens Körber aus Lauter- bach. Als weitere Mitglieder des Vorstands wurden gewählt: Heike Dorth aus Weilburg, Oliver Rudolph aus Kassel, Michael Bonin aus Limburg, Iris Sarac aus Friedberg, Joachim Stock und Daniela Heil aus Fulda, Karl Adler aus Darmstadt und René Pfeiffer aus Frankfurt.

Erstmalig war als Wahlalternative eine Gruppe um den früheren stellvertretenden Vorsitzenden Joachim Laux angetreten. Bei der Abstimmung um den Landesvorsitz unterlag Laux mit 60 ge- genüber 95 Stimmen, die für Michael Volz abgegeben wurden.

Mehrere Kandidaten der Wahlalternative erklärten sich nach Gesprächen bereit, im neuen Landesvorstand mitzuarbeiten. Man müsse innerhalb der Gewerkschaft Brücken bauen, wieder ins Gespräch kommen, ohne die Interessen der Mitglieder aus den Augen zu verlieren, betonten die Mitglieder des neuen Vorstands einvernehmlich. Außerdem gehe es darum, einen Schulter- schluss und Solidarität zu zeigen, um die seit Monaten andauernden Störgeräusche von außen endlich zu beenden.

„Mit diesem neuen, engagierten Team, das sich wechselseitig motiviert und dessen innerer Kompass „Solidarität“ lautet, können wir uns gestärkt den wesentlichen Herausforderungen, wie ver- fassungsgemäßer Bezahlung, Fachkräftemangel und Digitalisierung zuwenden und Lösungen entwickeln“, betonte der neue und alte Landesvorsitzende Michael Volz, der der DSTG Hessen bereits seit 2009 vorsteht.

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27.03.2023 (pm): „Wir wollen, was uns zusteht!“

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 27.03.23

 

PETITION der Steuergewerkschaft zieht immer größere Kreise

„Wir wollen, was uns zusteht!“

Inzwischen mehr als 5.000 Unterschriften gesammelt

Vor wenigen Tagen hat die Deutsche Steuer-Gewerkschaft Hessen (DSTG) eine Petition für eine verfassungskonforme Besoldung und Versorgung gestartet. Inzwischen wurde diese mehr als 5.000-mal unterzeichnet. Auch viele Mitglieder anderer Gewerkschaften haben sich dem Protest angeschlossen.

„Diese 5.000 Unterschriften in den ersten Tagen sind ein großer Erfolg und zeigen, dass an der Besoldung und Versorgung von Beamt*innen ein großes Interesse besteht“, so der DSTG-Vorsitzende Michael Volz. „Doch es gibt auf jeden Fall noch Luft nach oben! Schließlich geht es um 140.000 Betroffene plus Angehörige!“ https://www.openpetition.de/petition/online/unterstuetzt-jetzt-die-verfassungskonforme-besoldung-und-versorgung-der-beamten-in-hessen

Die DSTG Hessen baut darauf, dass sich die Mitgliedsgewerkschaften des Dachverbandes, unter anderem auch die Lehrer- und Polizeigewerkschaften, möglichst also alle Gewerkschaften, die im öffentlichen Dienst in Hessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisieren, solidarisch zeigen und die Petition unterzeichnen. Die DSTG-Bundesleitung und den Bundesvorstand haben sie ebenso wie die Personalräte gebeten, die Beamtenanliegen in Hessen zu unterstützen. Denn je mehr Unterstützer sie habe, desto wirkungsvoller sei sie auch. „Klar ist, wir wollen nur das, was uns zusteht und das hat der VGH Kassel festgestellt“, so der DSTG-Vorsitzende kämpferisch. „Die bisher im Raum stehenden zweimal 3 Prozent sind bei einem Rückstand von etwa 24 Prozent schlicht zu wenig! Sollte die Petition allein nicht ausreichen, die Verantwortlichen dazu zu bewegen, sich um das Anliegen zu kümmern, müssen wir den Druck erhöhen.“

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21.03.2023 (pm):Schon mehr als 4.000 Unterschriften gesammelt

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 21.03.23

 

DSTG baut auf Solidarität für verfassungskonforme Besoldung und Versorgung in Hessen

Schon mehr als 4.000 Unterschriften gesammelt

Die vor wenigen Tagen von der Deutschen Steuer-Gewerkschaft Hessen (DSTG) gestartete Petition für eine verfassungskonforme Besoldung und Versorgung wurde bereits mehr als 4.000 mal unterschrieben. Jetzt sollen auch andere Gewerkschaften und die Politik die Petition unterstützen.

Über 4.000 Unterzeichner*innen in den ersten Tagen zeigen deutlich, dass an der Besol- dung und Versorgung von Beamt*innen ein großes Interesse besteht. „Diese Resonanz hat unsere Erwartungen übertroffen“, so der DSTG-Vorsitzende Michael Volz. „Damit die Petition möglichst wirkungsvoll, ist haben wir die Dachorganisationen gebeten, solidarisch zu sein“, so Volz weiter. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Hessen-Thüringen, der dbb Hessen sowie der Richterbund wurden gebeten, die Petition ihren Mitgliedern weiterzureichen. Auch für Lehrer*innen, Polizist*innen, Beamte*innen der allgemeinen Verwaltung, im Justizbereich sowie Pensionär*innen ist eine angemessene Besoldung und Versorgung ein Thema. Ebenso wurden die Mitglieder des Hessischen Landtages gebeten, die Petition zu unter- zeichnen.

„Wir hoffen, dass sich möglichst viele Menschen mit dem berechtigen Anliegen der Beam- tenschaft solidarisch zeigen. Wir bauen dabei auf die Unterstützung der etwa 140.000 Betroffenen und ihrer Angehörigen. Klar ist, wir wollen nicht weniger als uns zusteht. Die bis- her im Raum stehenden zweimal 3 Prozent sind bei einem Rückstand von etwa 24 Prozent einfach zu wenig“, so Volz. Die Petition ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Besoldungs- und Versorgungsgerechtigkeit.

Hintergrund:

Der Besoldungs- und Versorgungsanspruch beruht auf der Entscheidung des Hessischen Verwaltungsge- richtshofs Kassel vom 30.11.2021, welcher wiederum auf den Grundsatzentscheidungen des Bundesverfas- sungsgerichtes fußt. Zu den Forderungen der DSTG Hessen, deren Begründung und möglichen Lösungsan- sätzen wurden bereits umfassende Erklärungen übersendet. Alle Dokumente sind online unter dstg-hes- sen.de abrufbar. Darin sind auch Beispiele genannt, wie hoch die Ansprüche in gewissen Besoldungsgruppen sind und wie sich der Anspruch ergibt.

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16.03.2023 (pm): Gemeinsam für mehr Gerechtigkeit

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 16.03.23

Gemeinsam für mehr Gerechtigkeit:

Steuergewerkschaft startet PETITION für verfassungsge- rechte Besoldung und Versorgung hessischer Beamter

Die Deutsche Steuergewerkschaft Landesverband Hessen (DSTG Hessen) hat unter (https://www.openpetition.de/!vnwzp) eine Online-Petition gestartet, um Unterschriften für mehr Besoldungs- und Versorgungsgerechtigkeit von Beamten in Hessen zu sammeln. Hintergrund sind die Beschlüsse der hessischen Landesregierung, wonach die Besoldung und Versorgung hessischer Beamter 2023 und 2024 jeweils nur um drei Prozent erhöht werden soll. Dies sei zu gering und verfassungswidrig. Es verstärke den bereits herrschenden Fach- kräftemangel in der Finanzverwaltung weiter.

„Die Beamtinnen und Beamten in Hessen warten seit 2015 auf eine rechtmäßige Be- soldung und Versorgung“, so der Vorsit- zende der DSTG Hessen, Michael Volz. „Al- lein bei der Besoldungsgruppe A 5 Stufe 1, sprechen wir über ein Gehaltsdefizit von mindestens 25 Prozent. Dies hat der Ver- waltungsgerichtshof (VGH) Kassel in sei- ner Entscheidung festgestellt. Diese fußt auf zahlreichen Entscheidungen des Bun- desverfassungsgerichts. Bei Beamtinnen und Beamten in der Besoldungsgruppe A 9, Stufe 5, die unter anderem unsere Lohnsteuerrückerstattung bearbeiten, liegt der Fehlbetrag bei monatlich 763 Euro. Bei den gehobenen Eingruppierungen, etwa in der A 12, in denen sich zum Beispiel Betriebsprüfer oder Steuerfahnder wiederfinden, fehlen im Monat circa 1.000 Euro im Geldbeutel. Bei Amtsleitungen sind es sogar 1600 Euro monatlich.“

Auf ursprüngliche Initiative der Steuergewerkschaft Hessen hatte sich im Jahr 2021 der VGH mit dem Thema beschäftigt und festgestellt, dass die Versorgung und Besoldung hessischer Beamter seit 2013 nicht mehr verfassungskonform ist, sondern zum Teil sogar unter der Grundsicherung liegt. In ihrem „Gesetz zur weiteren Anpassung der Besoldung und Versor- gung“ plante die Landesregierung daraufhin nun 2023 und 2024 eine Erhöhung der Besoldung von jeweils drei Prozent (Drucks. 20/10485 zu Drucks. 20/9499).

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Dies gleiche die bestehenden Defizite aber längst nicht aus. Laut DSTG Hessen wäre ein Auf- schlag von rund 25 Prozent erforderlich. Um die Staatskasse nicht zu überfordern, verlangte die DSTG eine Erhöhung von jeweils acht Prozent in diesem und dem nächsten Jahr. Der Rest könne danach zeitnah in einem dritten kräftigen prozentualen Schritt ausgeglichen werden. Dabei müssen die Abstände neu justiert werden. Da die Landesregierung trotz verschiedener Anhörungen und Umsetzungsvorschläge leider keinen Schritt in diese Richtung bewegt habe, hat die Landesleitung, auf vorsorglichen Beschluss des Landeshauptvorstandes, der DSTG Hes- sen nun den Startschuss für die breit angelegte Petition gegeben.

Steuergewerkschaft hofft auf breite Unterstützung anderer Gewerkschaften

Wir hoffen, dass neben unseren Mitgliedern möglichst viele andere Menschen unsere Peti- tion unterstützen, weil nicht nur Beamte der Finanzverwaltung, sondern die komplette Lan- desbeamtenschaft sowie die Versorgungsempfänger von diesen gravierenden Einschnitten in der Besoldung betroffen sind. „Es geht hier nicht um Tarifverhandlungen, Einkommens- runden, Inflationsausgleich oder gar um Beamten-Privilegien, sondern um unseren Rechtsan- spruch auf Mindestbezahlung, wie es das Gesetz vorsieht und es die dritte Gewalt festge- stellt hat“, so Volz. Finanziell könne sich Hessen eine verfassungskonforme Besoldung seiner Beamten auf jeden Fall leisten, meint der Vorsitzende. Laut Pressemeldung des Finanzminis- teriums vom 18. Januar 2023 habe Hessen im Jahr 2022 einen Haushaltsüberschuss von 3,9 Milliarden Euro erzielt. „Wenn man dann noch die rund zwei Milliarden Euro dazu rechnet, die die Hessische Landesregierung ihrer Beamtenschaft in den vergangenen Jahren vorent- halten hat, dann fehlen einem schlicht die Worte“, so Volz abschließend.

Ohne gerechte Entlohnung verschärft sich der Fachkräftemangel weiter

Außerdem weist der Landesvorsitzende daraufhin, dass der ohnehin schon vorherrschende Fachkräftemangel in den Finanzbehörden durch die unzureichende Bezahlung noch weiter verstärkt werde und zu spürbaren Defiziten im steuerlichen Gesetzesvollzug führen werde. Schon heute verlöre man täglich Kolleginnen und Kollegen, die in den Behörden erstklassige Arbeit leisten entweder an andere Behörden, an die Privatwirtschaft oder andere Bundeslän- der, in denen die Bezahlung besser sei. “Die A 9 in Hessen ist die A 8 in Bayern und so zieht sich das durch alle Besoldungsgruppen”, mahnt Michael Volz. Werde der Abwanderungs- trend nicht gestoppt, drohten neben den bereits bestehenden Personal- und mithin Vollzugsproblemen gravierende Steuerausfälle für den Staat. „Und das betrifft uns dann alle“, so Volz abschließend.

 

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17.02.2023 (pm): Besoldung und Versorgung bleibt verfassungswidrig

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 17.02.23

Hessischer Landtag verabschiedet Beamtenbesoldung

Besoldung und Versorgung bleibt verfassungswidrig

Steuergewerkschaft kündigt erneut Prüfung rechtlicher Schritte an

Die Beamtinnen und Beamten in Hessen werden weiterhin verfassungswidrig zu gering besoldet. „Die Regierungsfraktionen verpassten bei der gestrigen Beschlussfassung des Besoldungs- und Versorgungsgesetzes die Chance einer angemessenen Reform, wie sie die DSTG Hessen vorgeschlagen hatte. Die DSTG Hessen wird erneut rechtliche Schritte prüfen!

Bereits 2021 hatte der Verwaltungsgerichtshof in Kassel auf ursprüngliche Initiative der DSTG Hessen hin entschieden, dass die Besoldung in Hessen verfassungswidrig ist und zum Teil unter der Grundsicherung liegt. Die Gremien der DSTG Hessen haben bereits zur Durchsetzung ihrer Interessen mehrere Optionen grünes Licht gegeben, unter anderem für eine erneute rechtliche Überprüfung.

Die DSTG Hessen stellt fest: Richtig ist, dass es in zwei Schritten zum 1.4.2023 und 01.01.2024 jeweils 3 Prozent mehr Geld gibt. Der Gesetzgeber hat aber auch mit diesem Gesetz verpasst, verfassungskonforme Regelungen zu schaffen und die weiteren Repara- turschritte aufzuzeigen. Am pikantesten ist die Tatsache, dass er von seinen Staats- dienern täglich eine rechtstreue Umsetzung der Gesetze und Vorschriften verlangt und diese selbst aber schuldig bleibt.

Die Enttäuschung der Beamtenschaft in der hessischen Finanzverwaltung ist angesichts des Beschlusses des Landtags erheblich. Dabei gehe es nicht allein um die Besoldung. Bereits jetzt führe der Fachkräftemangel zu spürbaren Defiziten im steuerlichen Gesetzes- vollzug. Täglich verlöre man aus unterschiedlichen Gründen Kolleginnen und Kollegen, die in den Behörden erstklassige Arbeit leisten. Wenn es so weitergeht, drohen neben den bereits bestehenden Personal- und mithin Vollzugsproblemen gravierende Steuerausfälle für den Staat.

Nochmal zum Hintergrund: Die Beamtinnen und Beamten in Hessen warten seit 2015 auf eine angemessene Besoldung und Versorgung. Der Verwaltungsgerichtshof in Kassel hatte am 30.11.2021 unter anderem ein Defizit bei der Besoldungsgruppe A 5 Stufe 1 mit 24,3 Prozent zuvor berechnet und festgestellt. Die Besoldung ist nicht nur 9,3 Prozent (Stand 2021) unter der Grundsicherung und mithin schon gar nicht, wie erforderlich, 15 Prozent (Feststellung des BVerfG) über Grundsicherung. Insofern kann man eineinhalb Jahre später unter Einbeziehung des Bürgergeldes, welches über der Grundsicherung liegt, von mindestens 25 Prozent Gehaltsdefizit reden. Das Ganze hat dann auch Auswir- kung auf das Gebot der Abstände innerhalb der Struktur der Besoldungstabelle, auch das wurde bereits normiert.

An mangelnden finanziellen Spielräumen im Haushalt kann es nicht liegen, hatte doch der Finanzminister jüngst erst von einem positivem Jahresabschluss 2022 in Höhe von 3,9 Milliarden Euro berichtet. Wenn man dann noch die rund 2 Milliarden Euro dazu rechnet, die die Hessische Landesregierung ihrer Beamtenschaft in den vergangenen Jahren vor- enthalten hat, dann weiß man nicht mehr, was man noch sagen soll.

Die DSTG Hessen hatte den einzigen konstruktiven Reparatur-Vorschlag in die Debatte eingebracht. Nämlich im Wesentlichen mit:

  • zwei ersten, klaren und raschen Besoldungs- und Versorgungs-Schritten von jeweils 8 Prozent in 2023 und 2024 und

  • einem dritten Schritt unter Verwendung der dritten 8 plus X Prozent, bei der das verfassungsmäßige Abstandsgebot neu austariert werden würde, zu agieren.

    Skandalös ist auch, dass die umgehende Nachzahlung der Ansprüche für die Altjahre, in denen eine Zurücksetzung bei Besoldung und Versorgung gegeben ist, also insbesondere für die Nullrunde des Jahres 2015 und die Minusrunde 2016 nach über 8 Jahren immer noch nicht angepackt wurde.

Pressekontakt: Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de

 

14.02.2023 (pm):Regierung soll Chance für rechtskonforme Besoldung und Versorgung der Beamten nutzen

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 14.02.23

127. -129 Plenarsitzungen Hessischer Landtag

Regierung soll Chance für rechtskonforme Besoldung und Versorgung der Beamten nutzen

Die derzeitige zweite Lesung des Doppelhaushalts 2023/2024 ist der richtige Zeitpunkt, die Besoldung und Versorgung für Finanzbedienstete und andere betroffene Berufsgrup- pen in Hessen endlich rechtskonform zu regeln. Dazu fordert die Deutsche Steuerge- werkschaft Hessen (DSTG Hessen) die Landesregierung und die sie tragenden Fraktio- nen CDU und Grüne auf.

Die Landesregierung plant in ihrem „Gesetz zur weiteren Anpassung der Besoldung und Versorgung“ 2023 und 2024 eine höhere Besoldung von jeweils drei Prozent (Drucks. 20/10485 zu Drucks. 20/9499). Der Verwaltungsgerichtshof hat hingegen schon 2021 festgestellt, dass die Besoldung rund 25 Prozent höher als derzeit sein müßte.

Um den Landeshaushalt nicht übermäßig zu belasten, schlägt die DSTG Hessen zwei Besoldungsstufen von jeweils acht Prozent in diesem und dem nächsten Jahr vor. Der restliche Ausgleich müsse in 2025 vorgenommen werden. Die von der Koalition jetzt ge- planten „Trippelschritte“ von zwei mal drei Prozent vertagen das Problem zu Lasten un- serer Mitglieder auf den Sankt-Nimmerleistag, kritisiert die DSTG-Hessen.

Wichtig ist den Mitgliedern der DSTG Hessen eine rasche und konsequente Umsetzung auch wegen des Fachkräftemangels. Schon jetzt gebe es spürbare Defizite im steuerlichen Gesetzesvollzug. Außerdem verlören die Finanzbehörden aus unterschiedlichen Gründen mehr und mehr Kolleginnen und Kollegen, die in den Behörden erstklassige Arbeit leiste- ten, an andere Behörden und an die Privatwirtschaft. Wenn dies so weitergehe, drohten neben bereits bestehenden Vollzugsproblemen gravierende Steuerausfälle für den Staat.

 

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25.01.2023 (pm):Haushaltsberatungen im Landtag: Steuergewerkschaft Hessen warnt vor „personellem Ausverkauf“

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 25.01.23

Haushaltsberatungen im Landtag:
Steuergewerkschaft Hessen warnt vor „personellem Ausverkauf“

Immer mehr Finanzbeamte wandern aus Hessen ab

Nachbarländer wie Bayern locken mit deutlich höherer Besoldung

Bei der Beratung des Doppelhaushalts 2023/24 im Hessischen Landtag geht es diese Woche auch um die Besoldung und Versorgung der Beamten. Jeweils drei Prozent mehr sah der Entwurf in diesem und dem nächsten Jahr vor. Die Hessische Steuergewerkschaft fordert zwei mal acht Prozent und warnt vor Abwanderung.

„Die hessischen Beamten werden seit Jahren verfassungswidrig zu schlecht bezahlt. Die Landesregierung darf sich deshalb nicht wundern, wenn sich immer mehr Beamte auch aus Finanzbehörden besser dotierte Stellen in Bayern, Thüringen oder Baden-Württemberg suchen“, betont Michael Volz, Vorsitzender der Steuergewerkschaft Hessen.

Erst vor wenigen Tagen hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder erklärt, sein Bundesland werbe in anderen Ländern Lehrer für bayerische Schulen. Auch immer mehr Finanzbedienstete aus Hessen interessierten sich für einen Arbeitsplatz in benachbarten Bundesländern, aber auch in hessischen Behörden mit besseren Aufstiegschancen oder bei Steuerberatungen, stellt die Steuergewerkschaft fest. Auch für viele junge Menschen seien die hessischen Finanzbehörden kein attraktiver Arbeitsplatz mehr. „Von 600 Studierenden für steuerfachliche Berufe sind kurz vor Beendigung des Lehrgangs nur noch die Hälfte übriggeblieben“, warnte Volz.

Der Vorsitzende weist darauf hin, dass Bayern seine Finanzbediensteten deutlich besser bezahlt als Hessen. „Die A 9 in Hessen ist die A 8 in Bayern und so zieht sich das durch alle Besoldungsgruppen“, mahnt Volz. Aus diesem Grund müsse der Hessische Landtag sofort handeln, um einen personellen „Ausverkauf“ in den Finanzbehörden und wohl auch in anderen Ressorts zu verhindern. Ein erster Schritt dahin sei eine gesetzeskonforme und amtsangemessene Bezahlung, Besoldung und Versorgung für alle Beamten in Hessen. Diese müsse rasch und nicht in Tippelschritten erfolgen. Finanziell könne sich Hessen eine verfassungskonforme Besoldung seiner Beamten leisten. Laut Pressemeldung des Finanzministeriums vom 18. Januar rechne Hessen im Jahr 2022 mit einem Haushaltsüberschuss von 3,9 Milliarden. „Angesichts solcher Zahlen wäre es unverständlich, wenn der Hessische Landtag nicht sofort handelte“, so Volz.

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