26.01.2024 (pm) Hessische Steuergewerkschaft setzt bei Wahlen zu Personalräten auf umfassende Strukturreformen

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Bad Soden-Salmünster/Gelnhausen, 26. Januar 2024

Bad Soden-Salmünsterer-Erklärung:

Hessische Steuergewerkschaft setzt bei Wahlen zu Personalräten auf umfassende Strukturreformen

Selina Kreuzer und Michael Volz treten als Spitzenkandidaten an

Bei den Personalratswahlen im Mai tritt die DSTG Hessen als stärkste Gewerkschaft der Finanzverwaltung Hessen mit einem starken Team aus erfahrenen und jungen Kandidatinnen und Kandidaten an. Spitzenkandidatin für den Hauptpersonalrat wurde Selina Kreuzer, Landesvorsitzende der DSTG Jugend, Spitzenkandidat für den Bezirkspersonalrat der DSTG-Landesvorsitzende Michael Volz.

„Wir setzen uns weiterhin mit großem Engagement für bessere Arbeitsbedingungen und Strukturreformen ein“, betonten die beiden Spitzenkandidaten Volz und Kreuzer bei der Sitzung des Landeshauptvorstands in Bad Soden-Salmünster, bei dem die Kandidatinnen und Kandidaten nominiert wurden. Zu den Handlungsfeldern gehören laut der einstimmig verabschiedeten „Bad Soden-Salmünsterer Erklärung“ eine zu hohe Arbeitsbelastung, inadäquate Bezahlung, mangelhafte Ausstattung und eine häufig fehlende Wertschätzung des Dienstherrn.

Diese Rahmenbedingungen machten die tägliche Arbeit für viele Beschäftigte unerträglich. „Das kann so nicht weitergehen! Dagegen müssen wir etwas tun!“, sind sich die Delegierten und die Mitglieder des Landeshauptvorstands einig.

Konkret möchte die DSTG-Hessen in den neuen Personalräten die folgenden, auch von der Gewerkschaft vertretenen, Themen anpacken:

1.    Bessere Kommunikation und mehr Transparenz

2.    Stärkere Beteiligung von Mitarbeitenden

3.    Arbeitsentlastung durch mehr Personal

4.    Mehr Anerkennung und Wertschätzung, durch eine angemessene und vor allem verfassungskonforme Besoldung, Anerkennungsprogramme sowie die Möglichkeit zur Weiterbildung

5.    Klare Karriereperspektiven

6.    Entlastung der Servicestellen

7.    Überarbeitung der Ausbildung und des Studiums

8.    Verbesserung der IT

9.    Ein gerechtes und nachvollziehbares Zulagensystem

10. Quick-Wins, also schnelle Verbesserungen wären die Rücknahme der Beschränkungen und Verschlechterungen der vergangenen fünf Jahre, die Sand ins Getriebe bringen und die Beachtung von Maß und Mitte durch den Dienstherrn.

„Trotz ausgezeichneter Kollegialität ist die Stimmung in den hessischen Finanzbehörden auf dem Tiefpunkt, die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung in höchstem Maße gefährdet. Wer das nicht erkennt und entsprechend handelt, riskiert permanente Steueraus-fälle“, so die Delegierten und Mitglieder des Landeshauptvorstands.

Der DSTG Landesvorstand hatte wiederholt Brücken geschlagen, um in den konstruktiven Dialog mit dem Finanzminister einzutreten. „Wir bieten weiterhin eine partnerschaftliche Zusammenarbeit, begründet durch unser partizipatives und konstruktives Handeln der vergangenen Jahrzehnte an. Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, die nicht nur die finanzielle Stabilität fördern, sondern auch langfristige positive Aus-wirkungen auf unsere Kolleginnen und Kollegen haben, die letztendlich die Basis für eine erfolgreiche und starke Finanzverwaltung bilden. Wir bieten daher zu Beginn der Legislaturperiode gerne an, mit uns wieder ins Gespräch zu kommen sowie unsere Erfahrung und Expertise zu hören“, heißt es in der Erklärung.

Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de

 

15.12.2023 (pm): Dicke Luft und mächtig Frust in den Finanzbehörden

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 15. Dezember 2023

Aktuelle Umfrage der DSTG-Hessen belegt:

„Dicke Luft und mächtig Frust in den Finanzbehörden“

Ergebnis der Umfrage zu Arbeitsbedingungen und Arbeitszufriedenheit in den hessischen Finanzbehörden zeigt große Unzufriedenheit.

Es muss etwas geschehen: Steuergewerkschaft Hessen schlägt „Runden Tisch“ mit dem Finanzministerium zur Lösung der Probleme vor.

Und das sind die zentralen Ergebnisse:

  • 71 Prozent sind unzufrieden mit ihrer beruflichen Situation,
  • 55 Prozent haben bereits ernsthaft darüber nachgedacht, ihren Arbeitsplatz in der hessischen Finanzverwaltung aufzugeben und
  • 51 Prozent würden ihre Tätigkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht noch einmal ergreifen.

„Diese Ergebnisse sind erschreckend. Die neue Landesregierung muss umgehend handeln. Wie in der Vergangenheit sollten DSTG und Behördenleitungen gemeinsam an einer konstruktiven Lösung der Probleme arbeiten. Die DSTG Hessen steht zum Beispiel für einen „Runden Tisch“ bereit“, betonten der Vorsitzende der DSTG Hessen, Michael Volz und die übrigen Mitglieder des Landesvorstands. Der aktuelle Regierungswechsel sei eine gute Gelegenheit für einen Neuanfang.

Nachdem in den vergangenen Monaten immer wieder Meldungen des Finanzministeriums veröffentlicht wurden, wonach die Stimmung in den hessischen Finanzbehörden sehr gut sei, sah sich die mit weitem Abstand mitgliedergrößte und bedeutendste Gewerkschaft innerhalb der Finanzverwaltung gezwungen, dem Thema auf den Grund zu gehen. Sie befragte in den vergangenen Wochen alle 16.000 Beschäftigten der hessischen Finanzbehörden zu ihrer Arbeitssituation und ihrer Arbeitszufriedenheit. 6.300 Beschäftigte und damit rund 37 Prozent aus allen Ämtern und Behörden beteiligten sich. Besonders bemerkenswert war, dass rund 1.900 Befragte die Gelegenheit nutzten, ihre persönliche Meinung zur Lage in den Finanzbehörden im Rahmen einer Freitextantwort auszurücken. Einen Auszug dazu haben wir in einem angefügten Dokument veröffentlicht.

Hohe Arbeitsbelastung, schlechte Bezahlung und interne Regelungen, die Sand ins Getriebe bringen
„Die Ergebnisse sind alarmierend und spiegeln genau das wider, was wir seit geraumer Zeit von Beschäftigten hören, was uns im Ministerium aber niemand glauben wollte: Die Stimmung in den hessischen Finanzbehörden ist auf dem Tiefpunkt“, so Michael Volz. Da sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Teilen des Geschäftsbereichs und allen Altersklassen an der Umfrage beteiligt haben, geben die Ergebnisse ein realistisches Stimmungsbild wieder. Eindeutig sind die Gründe für die schlechte Stimmung: Neben einer zu hohen Arbeitsbelastung spielt eine inadäquate Bezahlung eine besondere Rolle bei der schlechten Stimmung. 91 Prozent monieren die Arbeitsbelastung. Davon sagen 30 Prozent sie fühlten sich dauernd und 61 Prozent, sie fühlten sich manchmal in ihrem Job überlastet. Auch zahlreiche interne Regelungen des Finanzministerium bringen nur Sand ins Getriebe, und haben zu Frustrationen geführt. Sie gehören wieder zurückgeführt.

„Uns fehlt einfach Personal“, ergänzt Vorstandsmitglied Daniela Heil. „Immer weniger Beschäftigte müssen immer mehr Arbeit leisten, Stichwort ‘Grundsteuer’ und dies unter immer größerem Druck von oben.“ Der Arbeitgeber biete zwar Sport-, Entspannungs- und Gesprächsangebote als Ausgleich an, doch knapp 50 Prozent der Befragten halten diese Angebote keineswegs für ausreichend zur Kompensation. „Einmal eine Stunde Yoga in der Woche, gleicht nicht fünf Tage Überbelastung aus“, so Heil. Oder, wie es in einer Freitext-Antwort der Umfrage so schön heißt: ‘Man kann gar nicht so viel in den Wald gehen (man wäre nur noch im Wald), um den Stresspegel zu senken. Wenn die Arbeitsbelastung zu hoch ist, kann die Kompensation sein, wie sie will. Es reicht nicht.’“ Hinzu komme, dass rund 40 Prozent die Ausgleichs-Angebote noch nicht in Anspruch genommen hätten, vor allem, um die Kollegen mit all der Arbeit nicht noch mehr alleine zu lassen.

Die hessischen Finanzbehörden brauchen mehr Personal
„Es führt kein Weg dran vorbei, die hessischen Finanzbehörden brauchen mehr Personal“, fordert Volz. Er erkennt zwar die Bemühungen des Arbeitgebers an, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu rekrutieren, das Problem sei jedoch zum einen, dass der Arbeitgeber darüber die bestehende Belegschaft vernachlässige und zum anderen, dass er die Bewerber mit falschen Versprechungen locke. Das führe dazu, dass Viele gleich nach der Ausbildung oder der Probezeit die Finanzbehörden wieder verließen, um in die freie Wirtschaft zu gehen.

„Unser Dienstherr gibt vor, ein moderner, familienfreundlicher Arbeitgeber zu sein, doch das stimmt nur teilweise“, so Heil. „Unsere IT wird ständig verändert und läuft sehr instabil. Jeden Tag fällt irgendein Programm aus, das wir für unsere Arbeit aber dringend benötigen. In einer Freitext-Antwort heißt es dazu sehr treffend: ‘Ich werde täglich mit einer Steinschleuder in einen Atomkrieg geschickt, und es wird erwartet, dass ich die Schlacht in nur wenigen Tagen gewinne.’“ Auch die Möglichkeit, 50 Prozent der Arbeit aus dem Homeoffice zu erledigen, sei zwar mehr als früher, könnte aber im Sinne der Familienfreundlichkeit problemlos weiter ausgebaut werden.

Hinzu komme, dass in dem starren Beamtenkorsett der Finanzbehörden nach wie vor noch antiquierte Hierarchien vorherrschten, die Aufstiegschancen begrenzt und die Bezahlung sowie die Wochenarbeitszeit absolut inadäquat seien. „Die Rechtswidrigkeit der Besoldung wurde bereits gerichtlich festgestellt, Inflationsausgleich und Gehaltsanpassung bleiben jedoch aus. Das Land feiert derweil einen ‘Rekordüberschuss’ – wie diese Situation als zufriedenstellend dargestellt werden kann bleibt dem Verständnis der zuständigen Politiker vorbehalten, dem einfachen Beamten ist es nicht erklärbar“, lautet eine weitere Freitext-Antwort.

„Unser Dienstherr verlangt von uns Tag für Tag rechtskonformes Arbeiten, er selbst hält sich jedoch keineswegs daran“, so Volz und Heil. In Bezug auf die Wochenarbeitszeit, drückt nachfolgende Antwort einer Teilnehmerin/eines Teilnehmers die Situation sehr treffend aus: „Wenn sich nichts tun sollte mit den 41 Stunden Arbeitszeit in der Woche werde ich nach meinem Studium kündigen und zum Steuerberater gehen. Auch, dass die Zeitgutschrift pro Quartal gestrichen wurde, weil diese nicht mehr zeitgemäß ist, ist einfach nur lächerlich aber eine 41 Stunden-Woche die ist natürlich noch zeitgemäß…. Hätte ich das alles vorher gewusst hätte ich das Studium hier in dem Laden nie angefangen.“ Mit der Wertschätzung hapert es gewaltig – Aktionsplan Zukunft als Antwort.

All das führt dazu, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der hessischen Finanzbehörden sich nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen. Lediglich 2.3 von fünf Sternen vergaben sie auf die Frage nach der Wertschätzung durch den Arbeitgeber. Da stellt sich zu Recht die Frage, ob man in einem Hotel mit einer solchen Bewertung Urlaub machen oder in einem solchen Onlineshop einkaufen würde? Die Antwort lautet ganz klar: Nein!“, so Volz. „Wieso sollte dann also jemand für einen Arbeitgeber mit solch einer Bewertung arbeiten wollen?“

„Klar ist, es muss sich eine Menge ändern“, so Heil. Als Gewerkschaft hat sich die DSTG Hessen natürlich auch Gedanken über Verbesserungsmöglichkeiten gemacht und den „Aktionsplan – Zukunft“ erarbeitet. Darin präsentiert sie der Landesregierung konkrete Vorschläge, um erstklassiger Arbeitgeber zu werden, denn nur diese bekommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sie haben möchten und brauchen. „Wir haben einen sinnhaften Beruf, eine hochkomplexe und erstklassige Ausbildung und danach fallen wir ins Mittelmaß, obgleich wir, die Beschäftigten der Finanz- und Steuerbehörden für volle Staatskassen sorgen. Von daher gilt es mit einer breit angelegten Attraktivitäts-Offensive nicht nur die Bewerberlage zu verbessern, sondern auch die bestehenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufriedenzustellen“, betont Volz.

Die Vorschläge der DSTG Hessen beinhalten unter anderem eine adäquate Bezahlung, erstklassige Chancen für die Personalentwicklung, eine sinnvolle Digitalisierung der Arbeitsprozesse, bessere Mitbestimmung und flache Hierarchien, sinnstiftende Tätigkeiten, familienfreundliche flexible Arbeitszeiten, eine Grundoffenheit für die Vier-Tage-Woche sowie Vorschläge für eine wertebasierte Vertrauenskultur. „Entscheidend ist, dass die Finanz- und Steuerbehörden ihre Arbeitsbedingungen rasch attraktiver gestalten, um die Arbeitsfähigkeit der öffentlichen Dienstleistungen auch in Zukunft zu gewährleisten, denn: Fehlen im ersten Schritt Finanzer, dann fehlen im zweiten Schritt Steuereinnahmen“, so Volz und Heil abschließend.
Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de

 

Freut euch auf unseren diesjährigen DIGITALEN-ADVENTSKALENDER

Liebe Mitglieder,

wir wünschen euch allen eine besinnliche Adventszeit.🎄✨

Gerne möchten wir euch diese Zeit angenehm, freundlich und mit Wertschätzung gestalten, indem zu jedem Advent, auf Facebook und Instagram, die Chance auf einen großartigen Preis besteht. Schaut vorbei und lasst euch überraschen, wie wir euch die Adventszeit versüßen” 🎀🎅

Ihr wollt teilnehmen an unserem Adventskalender? So geht´s:

  1. Abonniere DSTG Hessen bei Facebook UND Instagram
  2. Like den Beitrag💟

Die DSTG wünscht allen Teilnehmern viel Glück !!!🍀👍💪💯

Der Gewinner wird an jedem darauffolgenden Advent bekannt gegeben.

Teilnehmen können selbstverständlich auch Familienangehörige, Freunde und Sympathisanten.

28.11.2023 (pm): Steuer-Gewerkschaft kritisiert „Kopfgeld- Programm“ des Hessischen Finanzministeriums

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 28. November 2023

Steuer-Gewerkschaft kritisiert „Kopfgeld-Programm“ des Hessischen Finanzministeriums:

„Nebelkerze, die kein Problem löst, aber viel Geld kostet“

Am Montag, 27.11.2023 erhielten die Beschäftigten des Finanzressorts morgens eine E-Mail des zuständigen Abteilungsleiters des Finanzministeriums. Durchaus freundlich formuliert, aber der Inhalt hat es in sich. So sollen die Beschäftigten im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis für eine Ausbildung im Finanz- und Steuerbereich werben. Im Erfolgsfalle winkt eine Prämie von 800 Euro (abzüglich Lohnsteuer und Sozialversicherungsabgaben verbleiben ca. 450- 500 Euro), zahlbar in zwei Raten. Ziel der Fangprämien-Aktion mit dem unverständlichen Titel „BoostYourTeam“: mehr Auszubildende für die an Personalnot leidende Finanzverwaltung. So sollen für 600 freie Azubi-Stellen im gehobenen Steuerdienst bislang nur 300 Bewerbungen eingegangen sein. Und auch im mittleren Dienst gibt es deutliche Nachwuchsprobleme.

Seither geht laufend Kritik von Beschäftigten an der Aktion bei der DSTG ein. Einheitlicher Tenor: „Bezahlt die Leute anständig, gewährt uns endlich eine verfassungskonforme Bezahlung der Beamtenschaft und reduziert die Wochenarbeitszeit auf ein vernünftiges Maß.“ Und weiter: „Für einen Arbeitgeber, der bei der Bezahlung Rechtsbruch begeht, können wir keinesfalls die Werbetrommel rühren“, so die harte Kernbotschaft derZuschriften.

Als DSTG Hessen teilen wir die Kritik aus der Kollegen- und Mitgliedschaft, die sich prompt und mutig äußerten, uneingeschränkt. Anscheinend war die ministerielle E-Mail bei vielen das berühmte Tröpfchen, das das Fass des Unmuts zum Überlaufen brachte.

Als DSTG sagen wir dazu klar: Es gilt die Ursachen anzugehen, statt mit teuren Kopfgeld- Methoden nur notdürftig zu operieren. Die DSTG Hessen hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass nur die Arbeitgeber den geeigneten Nachwuchs gewinnen und binden werden, die die besten Arbeitsbedingungen anbieten. Und da hat die Hessische Steuer- und Finanzverwaltung in den letzten Jahren angesichts eines erheblichen Besoldungsrückstands und eines Abdriftens der Wertekultur an Attraktivität deutlich eingebüßt.

Folgendes ist aus Sicht der DSTG dringend erforderlich:

  1. eine verfassungskonforme Besoldung und Versorgung ist unverzüglich herzustellen

  2. die Arbeits- und Rahmenbedingungen sind rasch zu verbessern; dazu gehört u.a., die Wochenarbeitszeit (41 Stunden im Beamtenbereich) zu verringern. Ziel: die Einführung der 35 Stunden-Woche mit 4 Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich, um konkurrenz- und wettbewerbsfähig zu werden

  3. die Rückkehr zu einer Vertrauenskultur zwischen Finanzministerium und nachgeordneten Behörden und deren Bediensteten. Den nachgeordneten Behörden ist ein eigener Verantwortungsbereich zu belassen

  4. die steuerliche IT ist rasch so zu verbessern, dass sie unterstützt und das Arbeiten nicht unnötig behindert

Der vor kurzem erarbeitete „Aktionsplan – Zukunft“ der Steuer-Gewerkschaft mit seinen sieben Handlungsfeldern zeigt dem HMdF die Erforderlichkeiten sowie die Ursachen auf, die es anzupacken gilt.

Nur ein attraktiver Arbeitgeber ist ein guter und moderner Arbeitgeber. Nur ein attraktiver Arbeitgeber gewinnt den Kampf um die besten Köpfe. Nur ein attraktiver Arbeitgeber verliert den Nachwuchs nicht an die Steuerberaterschaft!

Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de

 

17.09.2023 (pm):Steuergewerkschaft Hessen startet landesweite Umfrage zu den Arbeitsbedingungen in der Finanzverwaltung

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 17. September 2023

Steuergewerkschaft Hessen startet landesweite Umfrage zu den Arbeitsbedingungen in der Finanzverwaltung

Wertschätzung, Arbeitsbelastung, und Stimmung wichtigste Themen

Mit einer landesweiten Umfrage unter den etwa 16.000 Beschäftigten in den hessischen Finanzbehörden will die Deutsche Steuer-Gewerkschaft Landesverband Hessen (DSTG Hessen) in Erfahrung bringen, wo die „Finanzer“ in Hessen der Schuh am stärksten drückt.

„Die Finanzbediensteten leisten für den Staat und seine Bürger wertvolle und unverzichtbare Arbeit. Darum ist es wichtig, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die Arbeitsbereitschaft und Arbeitsfreude fördern und die Tätigkeit für den beruflichen Nachwuchs attraktiv machen. Nur wer beste Arbeitsbedingungen schafft, wird zufriedene Mitarbeiter gewinnen und binden können. Das muss gemeinsames Ziel der Beteiligten sein“, betonte der Landesvorsitzende Michael Volz anlässlich des heutigen Starts der Befragung.

Gefragt wird unter anderem nach der Stimmung in den jeweiligen Dienststellen, der Zufriedenheit mit den bereitgestellten Arbeitsmaterialien, nach der Wertschätzung durch den Dienstherrn, nach der Einbindung in Entscheidungsprozesse, nach der Zufriedenheit mit der Entlohnung, nach der Arbeitsbelastung, nach Angeboten zur Arbeitsentlastung, nach der Wahrscheinlichkeit, dass die Befragten sich im Rückblick erneut für eine Tätigkeit in der Finanzverwaltung entscheiden würden sowie danach, ob die Befragten schon einmal ernsthaft darüber nachgedacht haben, ihren Arbeitsplatz bei der Hessischen Finanzverwaltung zugunsten einer anderen Tätigkeit zu verlassen.

Uns erreichen immer häufiger Nachrichten von Mitgliedern mit Beschwerden über Missstände in den Finanzbehörden. Diese reichen von zunehmend bürokratischen Strukturen und mangelnder Einbindung in Entscheidungsprozesse bis zu einer Geringschätzung ehrenamtlichen Engagements. Dabei wird uns gespiegelt, dass viele Politiker vom Bürokratieabbau reden und auf der anderen Seite zulassen, dass die innere Verwaltungsbürokratie immer mehr zunimmt und die steuerlichen Kernaufgaben als Fachverwaltung zu Lasten von verwaltungsinternen Überwachungsinstrumenten in den Hintergrund treten. Es sei gehörig Sand im Getriebe“, betonte der Landesvorsitzende der DSTG, Michael Volz. Die Umfrage soll für alle Seiten Klarheit darüber schaffen, wo Strukturen verbessert werden müssen, damit Beschäftigte mit Freude an die Arbeit gehen und Nachwuchskräfte gerne in der Finanzverwaltung arbeiten und dort auch bleiben.

Mit dem „Aktionsplan – Zukunft“ und seinen 7 Handlungsfeldern hatte die DSTG Hessen bereits vor einigen Wochen Vorschläge zur Verbesserung und Modernisierung der Arbeitsbedingungen im Sinne von „New Work“ gemacht. Dazu gehören unter anderem eine sinnvolle Digitalisierung, Mitbestimmung, flache Hierarchien, eine sinnstiftende Tätigkeit, familienfreundliche flexible Arbeitszeiten, eine wettbewerbsfähige Bezahlung, eine Grundoffenheit für eine Vier-Tage-Woche und die tatsächliche Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit.

Vergangene Woche hatte der Landeshauptvorstand der Gewerkschaft in Wiesbaden mit Landtagsabgeordneten über die Situation in den Finanzbehörden diskutiert und seine Kooperation bei der Verbesserung der Rahmen- und Arbeitsbedingungen angeboten. „Wir freuen uns über die Bereitschaft der Landtagsabgeordneten zur Zusammenarbeit im Interesse aller Beteiligten und würden uns freuen, wenn wir nach Abschluss der Umfrage mit Finanzminister Boddenberg über Verbesserungen ins Gespräch kommen würden“, schloss Volz.

Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de

 

12.09.2023 (pm):„Wir brauchen eine wertschätzende Führung in der hessischen Finanzverwaltung“

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Wiesbaden, 12. September 2023

Diskussion mit Landtagsabgeordneten

„Wir brauchen eine wertschätzende Führung in der hessischen Finanzverwaltung“

Besoldung, Personalsituation, Nachwuchsgewinnung, Bürokratie und Ehrenamt waren die Themen einer Diskussionsrunde von Mitgliedern der DSTG mit Abgeordneten des Hessischen Landtags. „Wir brauchen eine wertschätzende Führung in der hessischen Finanzverwaltung“, betonte der Vorsitzende der DSTG Hessen, Michael Volz.

Doch wie stehen die Landtagsabgeordneten zu den Forderungen der Mitglieder der DSTG?  Welche Maßnahmen werden direkt nach den Wahlen angepackt? Und welche Partei unterstützt den „Aktionsplan Zukunft“ der DSTG Hessen? Gesprächspartner der rund 70 Mitglieder im Wiesbadener Roncalli-Saal und fast 200 Teilnehmenden über YouTube waren Landtagsabgeordnete der Regierungsparteien CDU, Michael Reul und Bündnis 90/Die Grünen, Miriam Dahlke sowie der Oppositionsparteien SPD, Günter Rudolph, Marion Schardt-Sauer, FDP und Jan Schalauske, Die Linke.

Alle Politiker und Politikerinnen stimmten den Forderungen nach einer verfassungsgemäßen Besoldung zu. Konkret festlegen mochte sich aber niemand. Von Einhaltung der Schuldenbremse bis hin zum Kassensturz nach der Landtagswahl im Oktober reichten die Argumente.

Auch beim Thema Inflationsausgleichsprämie und Arbeitszeit gaben sich die Landtagsabgeordneten zurückhaltend. Die Inflationsausgleichsprämie werde in Hessen im Herbst von den Tarifparteien ausgehandelt, erklärte Michael Reul von der CDU.

Betroffen zeigten sich die Politiker und Politikerinnen über die Kritik zahlreicher Teilnehmer und Teilnehmerinnen an der internen Bürokratie, der mangelnden Wertschätzung und der häufigen Missachtung ehrenamtlicher Tätigkeit. So schilderten Mitglieder, dass Dienstbefreiung oder Freistellung für die Freiwillige Feuerwehr, für Blutspende und Schöffentätigkeit abgelehnt oder durch einen Wust an Formularen erschwert wurden.

Von der Notwendigkeit einer „wertschätzenden Führung“ sprach die Abgeordnete Miriam Dahlke. Von „Absurdistan“, das abgeschafft werden muss, sprach Günter Rudolph. Marion Schardt-Sauer wandte sich gegen „Gängelei“. Michael Reul nahm das Thema zwar auf, wandte aber ein, dass Abgeordnete nur wenig Einfluss auf die Binnenbürokratie in Ministerien und Behörden hätten.

Einig waren sich alle Beteiligten, dass Finanzbeamte und Finanzangestellte in Hessen eine sehr gute Ausbildung erhalten und es darauf ankommt, junge Nachwuchskräfte nicht nur zu gewinnen, sondern auch zu halten, weil sie von anderen Ämtern und Unternehmen heftig umworben werden.

Sehr positiv war die Resonanz der Politik auf den Aktionsplan „ZUKUNFT“ mit den sieben Themen: stärkere Zeitsouveränität, wettbewerbsfähige Bezahlung, Eigenverantwortung für Beschäftigte, einbindende Führungskultur, Personalbindung und -findung, wertschätzendes Miteinander sowie adäquate IT-Unterstützung.

Darüber soll der Dialog zwischen DSTG und der Politik kontinuierlich vertrauensvoll und konstruktiv fortgesetzt werden.

 

Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de

 

11.09.2023 (pm): Es ist 5 vor 12 in den Ämtern und Behörden

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Wiesbaden, 11. September 2023

 

Landtagswahl 08.10.2023

Es ist 5 vor 12 in den Ämtern und Behörden Hauptvorstand der Steuergewerkschaft Hessen debattiert mit Parteien in Wiesbaden über die angespannte Arbeits- und Gehaltssituation in den Finanzbehörden

  • Besoldung, Bezahlung, Arbeitsüberlastung und Nachwuchsgewinnung wichtigste Themen
  • Wie stehen die Parteien zu den Forderungen der Bediensteten in den hessischen Finanzbehörden
  • Welche Partei unterstützt den „Aktionsplan – Zukunft“ der DSTG Hessen mit seinen 7 Handlungssträngen, damit die Arbeits- und Rahmenbedingungen rasch aufgewertet werden?
  • Welche Maßnahmen werden direkt nach den Wahlen angepackt?
 

Diese und mehr Fragen stellt die DSTG Hessen im öffentlichen Teil der Sitzung des Landeshaupt- vorstands am kommenden Dienstag in Wiesbaden den Landtagsabgeordneten Michael Reul (CDU), Miriam Dahlke (Bündnis90/Die Grünen), Günter Rudolph (SPD), Marion Schardt-Sauer (FDP) und Jan Schalauske (Die Linke).

„Die Finanzbediensteten leisten für den Staat und seine Bürger wertvolle und unverzichtbare Arbeit. Darum ist es wichtig, dass die Arbeitsbedingungen, die Arbeitsbereitschaft und Arbeits- freude von der Dienstherrschaft gefördert wird und die Tätigkeit für den beruflichen Nach- wuchs, alle Mitarbeitenden, also alle Generationen attraktiver gestaltet werden“, betonte der Landesvorsitzende Michael Volz im Vorfeld zur Veranstaltung.

Die Deutsche Steuergewerkschaft Landesverband Hessen (DSTG Hessen) möchte im Sinne ihrer mehr als 7.000 Mitglieder unmittelbar in Erfahrung bringen, wie sich die Parteien positionieren. Die Delegierten des Landeshauptvorstandes haben sicherlich die Fragen und berechtigten An- liegen ihrer Kolleginnen und Kollegen im Gepäck und die Mitglieder können sich per Livestream ein eigenes Bild von den Positionen der Politik machen.

Zu den zentralen Themen der Finanzbediensteten gehören eine gerechte und verfassungskon- forme Besoldung und Versorgung, eine Inflationsausgleichsprämie für alle, Besoldungszahlun- gen für die Minus- und Altjahre, die Anhebung der Eingangs- und Spitzenämter, die synchrone Besoldung der Stufen A13Z zu A9Z und A16Z, ein Lohnzusatzplus für Tarifbeschäftigte und eine Anhebung der Wegstreckenentschädigung. Die Beseitigung der Arbeitsüberlastung und wir- kungsvolle Schritte zur Nachwuchsgewinnung sind weitere Forderungen.

Mit dem „Aktionsplan – Zukunft“ hatte die DSTG Hessen bereits vor einigen Wochen Vorschläge zur Verbesserung und Modernisierung der Arbeitsbedingungen im Sinne von „New Work“ ge- macht. Dazu gehören unter anderem eine sinnvolle Digitalisierung, Mitbestimmung, flache Hie- rarchien, eine sinnstiftende Tätigkeit, familienfreundliche flexible Arbeitszeiten, eine Grundof- fenheit für eine Vier-Tage-Woche und die Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit im Dienst.

„Wir erwarten von den Landtagsabgeordneten, dass sie sich auch angesichts deutlich gestiege- ner Steuereinnahmen stärker für die berechtigten Forderungen der Finanzer einsetzen“, for- derte der Landesvorsitzende Michael Volz.

Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de

 

16.08.2023 (pm): DSTG Hessen fordert Attraktivitätsoffensive

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen, 16.08.2023

 

Weil dem Staat die Finanzbeamten ausgehen:

DSTG Hessen fordert Attraktivitätsoffensive

Steuergewerkschaft präsentiert „Aktionsplan – Zukunft“ für bessere Arbeitsbedingungen

Weil bis 2030 in Deutschland bis zu 40.000 Finanzbeamte fehlen, fordert die Steuergewerkschaft Hessen (DSTG Hessen) von der Politik eine Beschäftigungsoffensive. Das Land Hessen könnte dabei mit gutem Beispiel vorangehen. „Fehlen im ersten Schritt Finanzbeamte, dann fehlen im zweiten Schritt Steuereinnahmen“, warnt der Landesvorsitzende der DSTG Hessen, Michael Volz. In einem Aktionsplan schlägt die DSTG vor, was zu tun ist.

Zu den im „Aktionsplan – Zukunft“ genannten Vorschlägen gehören unter anderem eine adäquate Bezahlung, eine sinnvolle Digitalisierung, Mitbestimmung, flache Hierarchien, eine sinnstiftende Tätigkeit, familienfreundliche flexible Arbeitszeiten und eine Grundoffenheit für eine Vier-Tage-Woche.

Vor allem jüngere Menschen – also potentielle Bewerber – haben eine veränderte Einstellung zur Arbeitswelt. Stichwort Generation Z. Arbeit um der Arbeit willen, Geld und Karriere stehen nicht mehr so stark im Fokus wie noch in der Eltern-Generation. Viele junge Menschen suchen zudem eine sinnstiftende Arbeit, und sie möchten Arbeitszeit und Freizeit anders gewichten als ihre Eltern. Weniger Stress, gesündere Ernährung, mehr Sport und Bewegung spielen ebenfalls eine Rolle. Darauf müssten sich öffentliche Arbeitgeber ebenso einstellen, wie sie die Bedürfnisse der älteren Generationen unbedingt zu berücksichtigen haben. Ein Verweis auf zurück-liegende positive Weichenstellungen greift dabei zu kurz, denn es gilt die künftige Arbeitswelt in den Finanzbehörden, und auch darüber hinaus, rasch attraktiver zu gestalten. Der demografische Wettbewerb ist immens, und es ist mehr als 5 vor 12. Derartige Herausforderungen wer-den nicht kleiner, indem Verantwortliche die Augen verschließen oder sie negieren.

In den vergangenen Tagen waren alarmierende Zahlen bekanntgeworden. Danach fehlen dem Staat in Bereichen, wie Steuerbehörden, Polizei, Militär, Schulen und Justiz in den nächsten Jahren hunderttausende Beschäftigte. Allein in den Finanzämtern geht bis 2035 jeder zweite Beschäftigte in den Ruhestand. Schon bis 2030 fehlen hier 40.000 Beamte.

Klar ist überdies auch, sollten die Ausgaben von 377 Millionen Euro Haushalt 2023 auf 3,3 Millionen Euro geplant für 2024 im Bundeshaushalt in Bereich der Digitalisierung gekürzt wer-den, werden die Finanzbehörden darunter bei ihrer Arbeit leiden. An einen bundesweiten Einsatz von KI-Vorhaben ist dann nicht mehr zu denken, hängt doch die steuerliche IT der Länder-finanzverwaltungen wesentlich von dem sogenannten Konsens-Verbund ab, der vom Bund federführend gesteuert und finanziert wird.

Pressekontakt: Detlef Hans Franke, 0171 / 41 42 811, detlef.franke@fup-kommunikation.de

 

 

31.07.2023 (pm): Selina Kreuzer ist neue Vorsitzende der Jugendorganisation der DSTG Hessen

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen/Bad Soden-Salmünster, 31. Juli 2023

18. Landesjugendtag der DSTG Hessen:

Selina Kreuzer ist neue Vorsitzende der Jugendorganisation der DSTG Hessen 

Im Rahmen des 18. Landesjugendtages der DSTG-Hessen am 28. Juli 2023 in Bad Soden Salmünster wurde eine neue Landesjugendleitung gewählt. Neue Vorsitzende des DSTG Hessen-Nachwuchses ist die 30-jährige Selina Kreuzer aus dem Ortsverband Bensheim. Ihre Stellvertreter sind Michel Vogel (Ortsverband Kassel II), Gina-Marie Messerschmidt (Ortsverband Bensheim), Kelvin Grede (Ortsverband Eschwege) und Jonas Adler (Ortsverband Darmstadt).

Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie konnte der DSTG Hessen-Nachwuchs seinen Landesjugendtag wieder live stattfinden lassen. Die Resonanz war riesig, was laut der neuen Landesjugendvorsitzenden, Selina Kreuzer, die Brisanz der Lage und die Dringlichkeit, etwas ändern zu müssen, signalisiert. Und etwas verändern, das will sie mit all ihrer Kraft. Wie sie in ihrer Bewerbungsrede deutlich machte, sind es vor allem drei Themen, die ihr „unter den Nägeln brennen“. Zum einen möchte sie die Bedürfnisse der Jugend wieder stärker in den Vordergrund stellen und so der immer größer werdenden Abwanderung der jungen Bediensteten in die Privatwirtschaft einen Riegel vorschieben. „Die Jugend ist die Zukunft, doch sie braucht Perspektiven und genau diese gilt es zu schaffen“, so Kreuzer. Darüber hinaus will sie sich für gerechtere Arbeits- und Rahmenbedingungen einsetzen. „Oder ist es etwa gerecht, die Arbeitsbelastung immer weiter zu erhöhen, während die Bediensteten etwa ein Viertel zu wenig Bezüge bekommen?“, stellt sie die eher rhetorisch gemeinte Frage. Last aber keinesfalls least will die neue Landesjugendvorsitzende das Thema „Menschlichkeit“ wieder stärker wahren bzw. neu aufleben lassen. „Denn nur wenn man respektvoll miteinander umgeht und zusammenhält, kann man etwas erreichen“, ist sich Kreuzer sicher.

Unterstützt wird sie sowohl von ihren vier Stellvertretern als auch von den weiteren Vorstandsmitgliedern. Zu diesen gehören: Adina Canci (Ortsverband Darmstadt), Andrea Lützkendorf (Ortsverband Darmstadt), Kim Eileen Schuster (Ortsverband Bensheim), Dennis Nothbaum (Ortsverband Hanau), Vincent-John Abert (Ortsverband Hanau), Lisa-Marie Sack (Ortsverband Kassel II), Patrick Mossal Ortsverband Groß-Gerau), Marcel Baume (Ortsverband Frankfurt II), Johanna Hirthe (Ortsverband Hanau), Tim Alexander Kraushaar (Ortsverband Hanau), Frithjof Cavael (Ortsverband Frankfurt II) und Tobias Mühlhause (Ortsverband Eschwege). Außerdem die beiden Kassenprüfer vom Ortsverband Gießen Jan Kloiber und Markus Huth sowie ihre Stellvertreter Lucas Feit (Ortsverband Frankfurt) und Helena Jobst (Ortsverband Lauterbach). 

„Wir gratulieren dem neugewählten Landesjugendvorstand recht herzlich und wünschen ihm für seine Amtszeit alles Gute und viel Erfolg“, so der Vorsitzende der DSTG Hessen Michael Volz. „Wir freuen uns darauf, die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre fortzuführen und durch unser gemeinsames gewerkschaftliches Handeln das Beste für unsere Mitglieder und alle hessischen Finanzbeamtinnen und -beamten zu erwirken.“ Er sei überwältigt von der großen Bereitschaft zur Mitwirkung und der starken Aufbruchstimmung, die von dem Landesjugendtag in Bad Soden-Salmünster ausging. Außerdem freut er sich, dass mit Selina Kreuzer jemand sehr Erfahrenes an der Spitze der DSTG Hessen-Jugend steht und diese verantwortungsvolle Position übernimmt. Die 30-jährige ist seit 2018 in der Finanzverwaltung und seither im Finanzamt Bensheim eingesetzt. In der JAV war sie bereits bei ihrem vorherigen Arbeitgeber, der BB Bank, tätig. Aktuell gehört sie der BJAV an und ist Beisitzerin des Ortsverbands Bensheim.

Bildunterschrift: Wollen gemeinsam viel erreichen. Dier neue Landesjugendleitung mit der neuen Vorsitzenden Selina Kreuzer (4. Von rechts vorne) umrahmt von Mitgliedern des DSTG-Landesvorstands Hessen. Bildquelle: DSTG Hessen

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28.07.2023 (pm): Landesjugendtag setzt sich für bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen in hessischen Steuerbehörden ein

PRESSE – MITTEILUNG

der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG)

Gelnhausen/Bad Soden-Salmünster, 28. Juli 2023

18. Landesjugendtag der DSTG Hessen:

Landesjugendtag setzt sich für bessere Arbeits- und Rahmenbedingungen in hessischen Steuerbehörden ein

  • Klares Plädoyer für wettbewerbsfähige Besoldung und Inflationsausgleich
  • Mehr als 8.500 Menschen unterstützen bereits Petition für Verfassungsmäßigkeit bei Besoldung und Versorgung

Mit einer Entschließung setzt sich die Jugend der Hessischen Steuergewerkschaft (DSTG Hessen) für bessere Arbeitsbedingungen, eine verfassungsgemäße Besoldung und ein zukunftsweisendes Konzept zur Gewinnung notwendiger Fachkräfte ein. Die Forderungen wurden beim 18. Landesjugendtag der DSTG Hessen am 27. und 28. Juli 2023 in Bad Soden-Salmünster erhoben.

Es gehe darum, im Vergleich zur Wirtschaft endlich wettbewerbsfähige Arbeits- und Rahmenbedingungen im öffentlichen Dienst zu schaffen, ansonsten werde sich der ohnehin schon vorherrschende Personalmangel weiter verschärfen. Das würde die Arbeitsfähigkeit der Behörden noch stärker gefährden, was zahlreiche Nachteile für das Land und seine Bevölkerung mit sich brächte, heißt es in der Entschließung.

Land Hessen verweigert bis zu 1.600 Euro Besoldung monatlich

Angesichts einer galoppierenden Inflation sei endlich eine angemessene und vor allem verfassungskonforme Besoldung nötig. Die bisher im Raum stehenden zweimal 3 Prozent seien bei einem Rückstand von etwa 24 Prozent einfach zu wenig. Im Jahr 2021 hatte der Verwaltungsgerichtshof Kassel festgestellt, dass die Versorgung und Besoldung hessischer Beamter seit 2013 nicht mehr verfassungskonform ist, sondern zum Teil sogar unter der Grundsicherung liegt. Allein bei der Besoldungsgruppe A 5 Stufe 1 liege das Defizit bei 25 Prozent. Bei Beamtinnen und Beamten in der Besoldungsgruppe A 9, Stufe 5, die unter anderem Lohnsteuerrückerstattungen bearbeiteten, liege der Fehlbetrag bei monatlich 763 Euro. Bei den gehobenen Bezahlungsgruppen, etwa in der A 12, in denen sich zum Beispiel Betriebsprüfer oder Steuerfahnder wiederfänden, fehlten pro Monat circa 1.000 Euro im Geldbeutel. Bei Amtsleitungen seien es sogar 1.600 Euro monatlich. Dieser Zustand sei nicht länger hinnehmbar, es handelt sich nur um die Mindestbezahlung und keinesfalls die Kür, die eine Annäherung an das Gehälter in der freien Wirtschaft, also beispielhaft zu den steuerberatenden Berufen, wäre.

Ein weiterer zwingender Schritt sei die Zahlung einer steuer- und abgabefreien Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 3.000 Euro auch an hessische Finanzbedienstete. Schließlich seien auch sie von der Härte der Inflation getroffen. 3.000 Euro entsprächen in etwa der Kaution für eine Wohnung oder der Anzahlung eines Leasingvertrags für ein E-Auto, die auch gerade junge Menschen benötigten, und sollte doch möglich sein.

Auch Work-Life-Balance wichtig

Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer des diesjährigen Landesjugendtags weitere Möglichkeiten, die Arbeits- und Rahmenbedingungen im öffentlichen Dienst zu verbessern und dem Personalmangel entgegenzuwirken. Denkbar seien eine 4-Tage-Woche, Personalentwicklungskonzepte für alle Laufbahnen und eine teamorientierte Führungskultur.

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